Mittwoch, 9. März 2011

Ballesterer 60


Rezension


Ballesterer fm
Nr. 60, März 2011
66 S.







Die Titelgeschichte gilt Schottland abseits der Glasgower Großklubs − der zweiten Reihe der Erstligisten, die heute keine Chance mehr auf die Meisterschaft haben und wo selbst ein Cupsieg kaum realistisch erscheint. Das war nicht immer so. Andreas Hagenauer, Johannes Hofer und Clemens Zavarsky berichten über Hibernian und Hearts in Edinburgh, den Meister 1983 Dundee United und natürlich den schottischen Verein der 1980er Jahre, den Meister 1980, 1984 und 1985 Aberdeen FC. Sehr interessant zu lesen, vor Ort und daher auch gut recherchiert. Das macht Freude.
Verwunderlich nur, daß am Cover Aberdeen, Hibs und Dundee im Schatten der Old Firm angekündigt werden und Heart of Midlothian so unter den Tisch fällt? Möglicherweise Folgen des Kopfwehs, das die Lektüre des Interviews mit Thomas Flögel in weißer Schrift auf rot-grün-weiß kariertem Hintergrund verursacht.

Dazu gibt es im Heft noch einen netten, über die Führungsetage auch leicht kritischen, Co-Schwerpunkt über die Vienna in ihrem Kampf um den letzten Strohhalm, doch noch dem Abstieg aus der zweiten Liga zu entgehen. Der unverwüstliche Andi Fading bringt die Malaise auf den Punkt: Die Vereinsphilosophie war, daß wir uns weiterentwickeln und nach drei, vier Jahren oben mitspielen. Vergangene Saison waren wir Vorletzter, jetzt sind wir Stockletzter. Eigentlich haben wir die Gegenrichtung eingeschlagen.
Mein übliches i-Tüpferl, Reinhard Krennhuber möge verzeihen: Nicht der Lizenzentzug des FC Kärnten, Nachfolge- und Vorgängerverein von Austria Klagenfurt alt und neu (Konkurs und Einstellung des Spielbetriebs 2008/09), rettete die Vienna voriges Jahr vor der Relegation, sondern derjenige für das 2007 durch sinistren Lizenzkauf entstandene Konstrukt der Kärntner Landespolitik namens Austria Kärnten, das 2010 das Zeitliche segnete. Ich gestehe aber zu, daß man hier leicht den Überblick verlieren kann.

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