Mittwoch, 7. Januar 2015

Valencia - Real Madrid 2:1 (0:1)

Spanien, Primera División, Jornada 17, 4.1.2015
Estadio de Mestalla, 50.738

Der Tabellenführer Real Madrid ging nach zwölf Minuten durch einen Elfmeter des vom Publikum mit Pfiffen begleiteten Cristiano Ronaldo in Führung. Nachdem die erste Halbzeit den Gästen gehört hatte, schaffte es Valencia unter großem Jubel seiner Fans das Match noch zu drehen. Real Madrid hatte Ausgleichschancen, es blieb aber beim Valencia-Sieg. Gehypte Stars sollten einen nicht zu sehr blenden, aber das war mit Spannung, Spielverlauf und fußballerischem Niveau ein sehenswertes Match. In einem überaus sehenswerten, ganz eigenen und atmosphärischen Stadion.
Zu Spielbeginn wurde eine Choreografie über drei Tribünen gezeigt, in den Vereinsfarben und dem Obama-Wahlspruch Yes We Can auf der Längsseite. Auf der Hintertortribüne wurde im unteren Rang der Curva Nord Mario Kempes (CN10) gut supportet, mehrmals stimmte auch das Stadion mit ein. Zeitweise war das beeindruckend. Im obersten Rang derselben Tribüne gab es eine weitere kleinere Fangruppe. Ein Madrider Auswärtsblock war vorhanden, machte sich aber nicht bemerkbar.
Der Valencia Club de Fútbol wurde 1919 gegründet. Die große Zeit waren die 1940er Jahre als Valencia 1942, 1944 und 1947 Meister wurde und 1941, sowie 1949 den Cup gewann. Weiters erfolgreich waren die Jahre um 2000, als Valencia 2000 und 2001 zweimal hintereinander im Finale der Champions League stand, 2002 und 2004 wieder Meister wurde und 2004 den UEFA-Cup gewann. Insgesamt gewann Valencia sechsmal die Meisterschaft (zuletzt 2004), siebenmal den Cup (zuletzt 2008), zweimal den Messestädte-Cup (1962 und 1963) und zweimal den Europacup (Cup der Cupsieger 1980 und UEFA-Cup 2004). Valencia spielt heuer seine 80. Saison in den bislang 84 Auflagen der Primera División. Wappentier ist eine Fledermaus, seit Jahrhunderten das Symbol der Stadt Valencia.
Der Innsbrucker Kurt Jara spielte hier von 1973 bis 1975. Berühmt und beliebt war in Valencia der argentinische Weltmeister von 1978 Mario Kempes, der mit einjähriger Unterbrechung von 1976 bis 1984 für Valencia stürmte und dann ja von 1986 bis 1992 bei der Vienna, in St. Pölten und beim Kremser SC seine Karriere ausklingen ließ.
Rapid schied 1963 im Achtelfinale des Messestädte-Cup gegen den späteren Sieger dieses Vorläufers des UEFA-Cups mit 0:0 im Heimspiel und 3:2-Niederlage in Valencia aus. 1988 nahm man an einem Sommerturnier in Valencia teil, wobei Rapid das Spiel im Mestalla vor 35.000 Zuschauerinnen und Zuschauern 3:0 verlor. Weitere Freundschaftsspiele hat es 1971 hier und 2011 im Hanappi-Stadion gegeben.
Das Estadio de Mestalla wurde 1923 mit einer Kapazität von damals 17.000 Plätzen eröffnet. Noch in den 1920er Jahren wurde es auf 25.000 ausgebaut und in den 1950er Jahren wurden die Tribünen dann auf 45.000 Plätze erweitert. Der letzte Schritt kam 1998 mit dem Ausbau der Nordtribüne, womit das Stadion seine heutige Kapazität von 55.000 Plätzen erreichte. Das Stadion im Stadtviertel Mestalla trug von 1969 bis 1994 ein Vierteljahrhundert lang den Namen Estadio Luis Casanova, benannt nach einem Vereinspräsidenten. Bei der WM 1982 fanden hier drei Gruppenspiele statt. Weiters trug die spanische Nationalmannschaft hier 31 Länderspiele aus, darunter das legendäre 9:0 gegen Österreich 1999. Bereits 2007 begann der Verein mit dem Bau eines neuen Stadions Nou Mestalla, musste die Bauarbeiten aber 2009 aus Finanznot einstellen. 2014 wurde die Wiederaufnahme der Arbeiten verkündet.
Anschließend wurde noch ein abendlicher Stadtspaziergang durch Valencia unternommen.







































































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