Mittwoch, 17. Mai 2017

11 Freunde, 186


Rezension


11 Freunde
Magazin für Fußballkultur
Nr. 186, Mai 2017
120 S.






Vor zwanzig Jahren erlebte das deutsche Ruhrgebiet ein besonderes Frühjahr: Durch die beabsichtige Einstellung der staatlichen Förderung des Steinkohlebergbaus und Schließung der Bergwerke standen zehntausende Bergarbeiter vor der Arbeitslosigkeit. Sie protestierten und demonstrierten und erhielten in der von Kohle und Stahl geprägten Region viel Solidarität, auch aus dem Fußballbetrieb. Die Ruhrgebiets-Großvereine im Fußball hatten einen Erfolgslauf, Borussia Dortmund gewann die Champions League und Schalke 04 den UEFA-Cup. Der VfL Bochum spielte die beste Saison in Jahrzehnten und qualifizierte sich erstmals in der Vereinsgeschichte für den Europacup. Die Titelgeschichte beleuchtet, dass die Umstände des Erfolgs in den Mannschaften recht unterschiedlich waren. Die Dortmunder Mannschaft beschreibt Christoph Biermann als Ansammlung von erfahrenen Spitzenfußballern und Diven während die Schalker ihre Erfolge erarbeiteten: „Es ist ein Irrtum, dass die Eskimos hundert Wörter für Schnee haben, aber im Ruhrgebiet gibt es fast so viele fürs Arbeiten: Malochen, wullacken, rabotten, buckeln, keulen, schuften, anna Schüppe sein. In den Neunzigern in Gelsenkirchen kam ein neues hinzu: Büskens.“

Weitere Artikel behandeln den Kampf der Spielvereinigung Erkenschwick um Zuschauerinnen und Zuschauer, den Deutschen Emil Walter, der in den 1920er erfolgreich beim FC Barcelona spielte, Maradona in Neapel und die Verbreitung von komplizierten Ligenmodi

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